In den letzten Jahren ist weiterhin eine stetige Tendenz einer Zunahme bezüglich an Kehlkopfkrebs erkrankter Frauen erkennbar. Betroffene Frauen sind allgemein wegen ihrer schwächeren Stellung in der Gesellschaft und zusätzlich als Behinderte doppelt belastet. Zudem besteht bei ihnen als Folgewirkung der Kehlkopfoperation eine besondere frauenspezifische Problematik. So sind insbesondere Frauen durch das Tracheostoma (Öffnung am Hals) in ihrem Selbstbewusstsein sehr häufig stark beeinträchtigt, was vielfach negative Folgen für die Partnerschaft und eine Reintegration in der Gesellschaft hat. Im Vordergrund steht der Verlust der Stimme. Die veränderte tiefe Stimmlage, der Gebrauch von Stimmprothesen sowie der Ästhetik des Halses bei der Abdeckung des Stomas durch Schmuck, Halstücher etc. spielen dabei besondere Rollen.
Weitere Defizite in der Gesundheit ergeben sich insbesondere durch die Unterbrechung der oberen Luftwege. Die Atmungsluft wird durch ein Tracheostoma geleitet. Dabei ergeben sich Schleimsekretionen und Entzündungen bis zu den Bronchien.
Der Bundesverband hat daher eine Frauenbeauftragte eingesetzt, die dem Präsidium angehört. Sie organisiert ein jährlich stattfindendes bundesweites Seminar, das sich ausschließlich an kehlkopfoperierte Frauen richtet.
Durch den dortigen Erfahrungsaustausch der selbst betroffenen Teilnehmerinnen über die Krankheitsbewältigung sollen bestmögliche Empfehlungen für eine positive Lebenseinstellung entwickelt werden. Die Teilnehmerinnen sollen das Rüstzeug für eine erfolgreiche Betreuungstätigkeit in ihrer Aufgabe als Patientenbetreuerin in den HNO-Kliniken erhalten. Als notwendige Voraussetzung wird hierfür eine gute Aus- und Weiterbildung zu vornehmlich frauenspezifischen Themen rund um die Belange kehlkopfoperierter Frauen entwickelt.
Neben allgemeinen physischen und psychischen Veränderungen, die die Frau nach dem operativen Eingriff durchleiden muss, wird auch ihre „neue“ Rolle als Ehepartnerin, Mutter und/oder Großmutter, auch hinsichtlich der Aspekten Liebe und Sexualität, debattiert.
Die Frauenbeauftragte des Bundesverbandes ist:
Ingeborg Kleier
Rilkestraße 10
49401 Damme
Tel.: 05491 976055
E-Mail: ikleier10@gmail.com
Informationen zum geplanten nächsten Frauenseminar finden Sie unter: